„Bittermeer“ befragt mit poetischen Mitteln die Verbindung von Macht, Lärm, Lautgestaltung und Gedicht. Das Interesse an einer historischen Person wird als Flucht vor dem Alltag demontiert und mit dem Lärm von Baumassnahmen und Eisenbahnen konfrontiert. Die Hoffnung auf eine Dichtung, die mit der Stadt und ihrer Akustik lebt, wird ent­wickelt. Zitate, die ein anonymer Dichter in seinem Langgedicht Il mare amoroso verwendet, werden mit Geräuschen verglichen. Die Erinnerung an einen Laut verändert sich, wenn er nicht mehr zu hören ist. Dem Verschwinden widersetzen sich Zeichen einer Übersetzung eines italienischen Liebesgedichtes.

 

Nils Röller: Bittermeer – Mare amoroso. Wien (Klever Verlag) 2017.

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